Samstag, 7. August 2010

Kopra – das getrocknete Kokosnussfleisch




Schlanke großgewachsene Kokonusspalmen mit meterlangen Palmwedeln prägen das Landschaftsbild der Philippinen.

Man geht davon aus,  dass auf  3,3 Millionen Hektar Land – das sind circa 25 % des bewirtschafteten Landes - etwa 330 Millionen Palmen wachsen (1). Sie produzieren nach einer groben Schätzung aus den achtziger Jahren jährlich durchschnittlich 14 Milliarden Kokosnüsse(2).

Die Palmenhaine werden von etwa 3,5 Millionen Farmern und Farmhelfern bewirtschaftet. Über neunzig Prozent der Farmen waren 1996 kleiner als fünf Hektar. Ihre Anbaufläche entsprach nur etwa einem Drittel der gesamten Anbaufläche im Land. Die Mehrzahl der Farmer sind also Kleinbauern („small holders“), die von den stärker schwankenden Koprapreisen abhängig sind und  die oft genug um ihre wirtschaftliche Existenz kämpfen müssen. Zwei Prozent der Farmen waren größer als 20 Hektar, repräsentierten aber 45 Prozent der gesamten Anbaufläche (3).

Die Kokospalme („cocos nucifera“) selbst wollen wir hier nur kurz streifen. Im Regelfall begegnen wir auf den Philippinen nur der klassischen hoch wachsenden Palmenvariante mit einer maximalen Höhe von 25 -30 Metern. Daneben gibt es in der jüngeren Gegenwart Hybrid- und Zwergvarianten wie den „Tall X Dwarf“, der nur etwa vier Meter hoch wird. Die Fruchtbildung setzt hier früher ein und kann  sich auf 150 – 180 Früchte pro Jahr belaufen. Die Setzlinge dieser Zwergvariante kosten ein Mehrfaches des klassischen Palmensetzlings und ihr Kaufpreis übersteigt oft die Investitionsmöglichkeiten kleinerer Farmer.

Die traditionelle Palmenart beginnt in der Regel ab dem fünften bis siebten Jahr Früchte zu tragen. Es gibt aber auch Palmen, die durchgängig unfruchtbar bleiben. 1989 wurde berichtet, dass mehr als  ein Viertel der Bäume auf den Philippinen über sechzig Jahre alt seien. Die „senilen“ Palmen bringen wenig oder keinen Fruchtertrag.(4).

Die Früchte sind für den Botaniker übrigens keine Nüsse, sondern Steinfrüchte wie die die Pfirsiche oder Kirschen. Gewicht und Anzahl der  eiförmigen Rohfrüchte schwanken stärker. Man geht von einem Normalgewicht von 1-2 kg aus. In der Regel produziert ein Baum 30 – 50 Nüsse pro Jahr. Bei exzellenten Bedingungen kann die Zahl der jährlichen Früchte auf etwa 100 steigen. Die Kokospalme trägt ganzjährig. Geerntet wird häufig alle 45 Tage oder achtmal im Jahr. Die Kokospalme, die bis zu neunzig Jahre alt werden kann, braucht relativ wenig Pflege – man nennt sie deshalb scherzhaft auch „Frucht des faulen Mannes“ („crop of lazy man“).

Nach der Blüte erreichen die Früchte nach etwa sechs Monate ihre volle Größe. Reif werden sie aber erst nach etwa einem Jahr. Nun können sie zu Boden fallen oder werden von mutigen Kletterern gepflückt. Meistens werden sie aber mit langen Stangen, an denen ein Messer befestigt ist, geerntet. In Thailand und Malaysia werden bei der Ernte der Früchte auch Affen eingesetzt.

Über den Schalenaufbau einer Kokosnuss informiert die nachfolgende Grafik.



Die Farbe der Rohfrucht („Exokarp“) ist zunächst grün und wird später bräunlich. Die eigentliche Nuss („Endosperm“)   macht nur 35 – 45 % des Gesamtgewichtes aus. Junge, noch unreife Früchte verfügen über einen Drittel bis einen Liter Fruchtwasser, das man als Durststiller gerne trinkt. Mit zunehmender Reife verringert sich das mitunter etwas trübe Fruchtwasser, das irrtümlichweise mitunter auch „Kokosmilch“ genannt wird. Die eigentliche Kokosnussmilch entsteht erst, wenn man das Kokosnussfleisch raspelt und dann vielleicht mit einem Tuch die süßliche Milch aus den Fleischraspeln herausdrückt. Verweisen wir auch noch  auf die „Augen“, die auch in den Legenden weiter unten angesprochen werden. An diesen Stellen ist die Schale dünner. Durch eine der drei Poren dringt ein neuer Pflanzkeimling.
 
Kopragewinnung

Als erstes wird man die rohe Frucht aufbrechen müssen, um die Faserschicht von der hölzernen Schale zu trennen. Diese kann manuell geschehen, indem man die Nuss gegen eine harte auf einem Holzbock befestigte Spitze treibt. Geübte Arbeiter können auf diese Weise etwa 2000 Nüsse täglich schälen. Mittlerweile gibt es aber auch schon Maschinen, die 2000 Nüsse in der Stunde schaffen.

Was kann man mit der Faserschicht („coconut coir“) machen? Die Fasern finden unter anderem Verwendung bei der Herstellung von Tür- und Frostschutzmatten, Schnüren und Seilen. Vor einigen Jahren wurde berichtet, dass einige deutsche Automobilwerke planen, den Faserstoff bei der Fertigung von Sitzpolstern einzusetzen. 

Aber noch sind wir noch nicht beim Fruchtfleisch – dem Ausgangsstoff der Kopra – angekommen. Im nachfolgenden geben wir nur eine von mehreren Methoden wieder, um eine Kokosnuss zu öffnen. Man schlägt zuerst mit einem Hammer und einem Schraubenzieher Löcher in die dunkleren Keimlöcher an der schmaleren Seite der Nuss und entnimmt das Kokoswasser. Danach klopft man mit der Rückseite eines Küchenmessers solange entlang einer gedachten Linie im unteren Drittel der Nuss, bis sich ein Riss bildet, den man dann weiter vergrößert.

Auch die harten Schalen lassen sich verwenden.  Die Hausfrau verwendet die halbierte Schale oft zum Polieren ihrer Böden. Zumeist dienen die Schalen jedoch als „Charcoal“, als Heizmaterial. Auch gewinnt man mehr und mehr Treibstoff aus ihnen. Nach dem „Cracking“  wird das Endoderm – das Nährgewebe – in kleinere Stücke geschnitten und getrocknet.. Verschiedene Wege der Trocknung bieten sich an. Die Trocknung in der Sonne ist langwieriger. Auch ist hier die Gefahr von Schimmel- und Insektenbefall gegeben. Das so gewonnene „weiße Kopra“ wird oft der „schwarzen Kopra“ vorgezogen. Letztere erhält man bei einer Trocknung über Feuer. Als dritter Weg bietet sich die maschinelle Lufttrocknung an. Mit Preisabschlägen muss man rechnen, wenn die getrocknete Kopra noch einen Feuchtigkeitsgehalt von zwanzig Prozent und mehr hat. Angestrebt wird ein Feuchtigkeitsgehalt von unter sechs Prozent, da man zum Beispiel Fäulnis und Schimmelbildung auf den Schiffspassagen vermeiden will.  

Ölgewinnung und -verwendung

Das aromastarke „Virgin Coconut Oil“ erhält man durch kalte Pressung des frischen Fruchtfleisches. Das Bioprodukt ist reich an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen. Es dient oft der Geschmacksverfeinerung und findet unter anderem in der Kosmetikbranche Verwendung.

Im Regelfall wird die Kopra, die jetzt etwa einen Fettanteil von etwa 70 % aufweist, in Fabriken weiterverarbeitet. Sie wird nochmals gewaschen, getrocknet, geschreddert, gekocht, raffinert, gebleicht, desodoriert und auch gehärtet. Hitze und Chemikalien kommen dabei zum Einsatz. Der ausgepresste Koprakuchen findet als Viehfutter Verwendung. Endprodukt ist ein Öl oder – sofern gehärtet – ein festes Kokosfett („Palmin“). Das feste Fett hat seinen Schmelzpunkt bei etwa 25 Grad, es spritzt wegen des geringen Wassergehaltes bei höheren Temperaturen kaum und ist länger haltbar.

Kokosnussfett setzt sich vorwiegend aus mittelkettigen Fettsäuren zusammen und weist zu 92 % ungesättigte Fettsäuren auf. Nur sieben Prozent des Öls sind einfach ungesättigt, ein Prozent mehrfach ungesättigt. Der hohe Anteil gesättigter Fettsäure hat zu Image- und Vermarktungsproblemen geführt. Man befürchtet(e), dass durch den hohen Anteil gesättigter Fettsäuren die Menge an „schlechtem“ LDL - Cholesterin beim Konsumenten ansteigt und zu Herz- und Gefäßerkrankungen führt. Der Disput hierüber hält noch an. Verteidiger des Kokosfetts verweisen darauf, dass das Kokosöl in Form der einfach gesättigten Laurinsäuren auch über „gutes“ HDL-Cholesterin verfügt und ein erhöhter negativer Cholesterinspiegel sich nicht zwangsläufig einstellen muss, sondern von individuellen Faktoren abhängig sei.

Kokosfett ist zunächst als Speisefett ein Nahrungsmittel und wird auch zur Herstellung von Margarine, Kuvertüren und Glasuren verwendet. Weniger bekannt ist, das es auch als Rohstoff in der fettsäurenbasierten Öl- und Glyzerinchemie dient. So fungiert das Öl unter anderem als Rohstoff bei der industriellen Produktion von Schmiermitteln, Biodiesel, Herbiziden, Detergentien, Seifen und Waschmitteln. Folgt man einem Beitrag von Elfrank Jadusale, dann überwiegt mit sechzig Prozent sogar die industriell- chemische Nutzung (5). 

Die spezielle Situation auf den Philippinen

Die Anbaufläche  hat sich mit ca. 3,3 Mio. Hektar in den letzten Jahren kaum vergrößert. Flächenmäßig dominiert auf den Philippinen der Reisanbau mit 4,5 Mio. Hektar. Beim Reis ist die Anbaufläche von 2007 auf 2009 um fünf Prozent gewachsen.
Die Produktivität der Kokosnussflächen auf den Philippinen ist – gemessen in kg pro Hektar – ist im internationalen Vergleich mit 4400 kg unterdurchschnittlich (2004). Die Produktionsmenge von 2007 – 2009 verzeichnet leichte Steigerungsraten und wird für das Jahr 2009 auf 15,7 Millionen Tonnen eingeschätzt.

Weit über die Hälfte der Kokosnussproduktion kam landesweit mit 59 % von der Insel Mindanao. Hier ist insbesondere die Davao Region mit einem Anteil von 17 %  zu benennen. Es folgt die Insel Luzon mit 23  %. Reisanbaugebiete auf Luzon sind insbesondere die Regionen von Calabarzon (9%) und Bicol (8%). Die Kokosnussregionen gehören zumeist zu den ärmsten Regionen der Philippinen.

Stärker schwankend war der durchschnittliche Pesobetrag, den der der Farmer für das Kilogramm Kopra erhielt:  2007: 17,7 Pesos  // 2008:  22,9 Pesos //  2009:  13,7 Pesos // Mitte August 2010:  leicht über 20 Pesos.

Die Philippinen erzielen durch den Export von Kokosnussprodukten nennenswerte Devisenerlöse. Exportiert wird die getrocknete Kopra und Öl. 2008 wurden.143.000 Tonnen Kopra vor allem in die USA exportiert, die Menge fiel 2009 auf 116.000 Tonnen.
Eine fallende Tendenz zeigt sich auch beim Export von Kokosnussöl. 2007 wurden noch 889.000 Tonnen, 2008 850.000 Tonnen und 2009 nur noch 833.000 Tonnen exportiert. Man hat dies insbesondere auf einen die durch die Weltwirtschaftskrise bedingten Nachfragerückgang zurückgeführt. Lag der Weltmarktanteil 2006 noch bei 52 %, so sank er 2007 auf 43 %.  Noch sind die Philippinen die Weltmarktführer im Export von Kokosnussöl. Diese Spitzenposition wird aber zusehends von Indonesien, das bereits schon beim Palmölexport eine herausragende Stellung im Weltmarkt hat, bedroht.

Der Weltmarktpreis für Kokosnussöl ist im Verlauf des Jahres 2010 übrigens kräftig gestiegen (6).

Um die Ernteerträge zu steigern, müssten die philippinischen Farmer in die Lage versetzt werden, ihre alten Kokosnussbestände durch neue, junge (Hybrid-) Pflanzen zu ersetzten. Ein besseres Bewässerungssystem und der zumindest gelegentliche Einsatz von Dünger wäre gleichfalls zu wünschen. Aufgrund fehlender Bekämpfungsmittel fielen schon Millionen von Bäumen Pilz- und Virenerkrankungen zum Opfer. Der Virus Cadang-Cadang hat ganze Plantagenwälder langsam zum Absterben gebracht. Der schwarzen Nashornkäfer (Oryctes rhinoceros) frisst die Blüten und ist auch ein ausgemachter Schädling. Schließlich sind auch die Trocknungsverfahren oft nicht adäquat. 
  
Weltweite Konkurrenz anderer Pflanzenöle

Es soll weltweit über 1000 Pflanzen geben, aus denen man Öl herstellen kann. Das Kokosöl stößt also auf ein breites Konkurrenzumfeld. Und in der Tat rangiert es im Hinblick auf den Absatz wohl nicht zu den Spitzenreitern. Nach Wikipedia deckt das Kokosöl – trotz weltweiter Verdoppelung der Produktionsmenge seit den achtziger Jahren - gerade mal acht Prozent des weltweiten Verbrauchs.  Hier eine Auflistung der Spitzenreiter aus den Jahren 2008/9 -  in Millionen Tonnen - (7) : 

Palmöl (Frucht):   41,3   //  Sojaöl:  37,5 // Rapsöl:  18,2 // Sonnenblumenöl:  9,9 // Erdnussöl:   4,8 // Palmkernöl:   4,8 // Kokosnussöl:  3,5 // Olivenöl:  2,8     ………

Ein paar kurze Anmerkungen noch zu dieser Auflistung. Palmöl dominiert – auch wegen eines Preisvorteils - den weltweiten Markt bei Pflanzenölen. Nun darf man dieses Öl der Ölpalme (elacis guineendis) nicht verwechseln mit dem der Kokosnusspalme (cocos nucifera). Die Ölpalme ist eine andere Pflanzenart, die in Plantagen zu 85 % in Indonesien und Malaysia angebaut wird. Markant sind hier Fruchtstände, die bis zu 50 kg schwer sein können und mehrere Tausend Früchte haben können. Palmöl (46 % gesättigte Fettsäuren) wird aus dem Fruchtfleisch der Ölpalme, Palmkernöl (80 Prozent gesättigte Fettsäuren) aus den  Kernen der Ölpalme gewonnen.
Wer aus gesundheitlichen Gründen auf einen hohen Anteil einfach gesättigter  Fettsäuren Wert legt, der muss zum Olivenöl (73 %), Rapsöl (55 %), Erdnussöl (48 %) oder Sesamöl (10 %) greifen.

Die weltweiten Ölpreise steigen in letzter Zeit in breiter Front stärker an. Das ist u.a. auf die zunehmende Produktion von Biodiesel und Ethanol und eine verstärkte Nachfrage aus Indien und China und zurückzuführen.  

Legenden

Es wäre sehr verwunderlich, erschiene  die Kokosnusspalme - als  „tree of life“ – nicht auch in philippinischen  Legenden und Märchen. In der nachfolgenden Legende taucht sie schon in den Frühtagen der Schöpfung auf.

Gott Bathala und die Palme 

In Urzeiten  herrschten über das Universum lediglich drei Götter. Gott Bathala war für die damals noch öde Erde zuständig. Der Schlangengott Ulilang lebte in den Wolken. Vom geflügelten Gott Galang wird nur berichtet, dass er gerne reiste.  Die drei Götter lebten vor sich hin und wussten zunächst nichts voneinander.

Eines Tages trafen sich Bathala und der Schlangengott. Aber schon nach drei Tagen und Nächten kam es zu einem Machtkampf zwischen den beiden. Man einigte sich auf ein Duell, bei dem Bathala den Schlangengott tötete. Schnell verbrannte er dessen Überreste. Besser verlief das Zusammentreffen mit dem Flügelgott Galang. Die beiden wurden sogar Freunde und lebten jahrelang zusammen. Da aber wurde Galang sehr krank. Vor seinem Tod bat er Bathala, er möge ihn dort bestatten, wo er auch die Asche des Schlangengottes Ulilang  vergraben hatte. Bathala tat, wie ihm geheißen.

Aus dem Grab der beiden Götter wuchs danach ein hoher Baum mit einer großen runden Frucht – eine Kokosnusspalme. Bathala nahm die grüne Frucht vom Baum und schälte sie. Die harte Nuss erinnerte ihn an den Kopf des Flügelgottes Galang. Hatte sie nicht wie er zwei Augen, eine flache Nase und einen runden Mund? Und  wiesen die langen Palmblätter nicht auf die Flügel des befreundeten Gottes Galang hin? Der harte, etwas unschöne Stamm der Palme kam ihm wie der Schlangenkörper des getöteten Rivalen Ulilang vor.

Die Kokosnusspalme war Bathala so bedeutsam, dass er befand, jetzt könne er mit der Schöpfung auf Erden beginnen. Er schuf die Vegetation, Tiere und die ersten Menschen. Für letztere war mit dem „Tree of Heaven“ nunmehr gesorgt. Aus dem Stamm der Palme baute Bathala ein erstes Haus. Fleisch und Saft dienten der Ernährung der Menschen. Auch die Blätter und Blattfasern konnte man nutzvoll verwenden.  

Kopfgeburten

Ein anderes Märchen berichtet von einem reichen Ehepaar auf Negros, das einen großen Garten mit Bäumen und  quengelnde Tochter hatte. Eines Tages bittet das Kind um eine Kokosnuss. Man beachte, sie benennt eine Frucht, die es am Ort noch nicht gab. Doch Kokosnüsse waren nicht vorhanden. Man bietet dem Kind ersatzweise diese und jene Frucht an. Doch die kleine Göre leibt stur und hartnäckig. Da ruft die Mütter ärgerlich aus: „Soll doch eine Kokosnuss auf deinem Kopf wachsen!“. Der Himmel verdunkelte sich,  ein starker Wind kam auf und das Mädchen war urplötzlich verschwunden.

Am nächsten Morgen entdeckte man an der Stelle, an der das Mädchen verschwunden war, eine Pflanze. Die Eltern pflegten und hegten die Pflanze, die dann zu einem Baum mit runden Früchten heranwuchs. Später, als die Menschen die Frucht aßen,  assoziierten sie das Kokosnussfleisch immer wieder mit dem Körper des Mädchens. Und das Kokoswasser erinnerte sie an die Tränen, die beiden Löcher and die Augenhöhlen des Mädchens.
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Das letzte, hier wiedergegebene Märchen handelt von der Sultanstochter Putri auf Mindanao.  Sie war so schön und charmant, dass die Zahl ihrer Verehrer nicht abreißen wollte. Der Vater drängte seine einzige Tochter zur Heirat, er wollte nicht ohne männlichen Nachkommen sterben. Schon war ein Ausscheidungswettbewerb unter den Kandidaten angesetzt.

Da begegnet Putri im Sultansgarten dem jungen und schönen Gärtner Wata-Mama.  Der Gärtner gesteht ihr seine Liebe und gesteht ihr, dass auch er von königlicher Abstammung sei. Seine Eltern seinen jedoch schon in frühen Kindheitstagen getötet worden. Die Prinzessin ist gerührt und erwidert die Liebe. Doch dann kommt ein Bösewicht in Gestalt eines eifersüchtigen Generals. Er schlägt Wata-Mama nieder und köpft ihn danach.  Auch in diesem Märchen wächst an der Stelle, wo der Kopf begraben wurde, zunächst eine Pflanze, später eine Palme, die bis ans Fenster der Prinzessin reicht und deren runde Frucht an den Kopf des getöteten Liebhabers gemahnt. 

© Wolfgang Bethge, in 2010 

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(1)   Biofuels Database East Asia,in:
http://www.asiabiomass.jp/bioifuelDB/philippines/contents003.htm
(2)   Philippine Coconut Industy Situationer2, in:
http://blog.agriculture.ph/tag/philippine-coconut-industry

(3)   Menchie Flores-Obanil, Agrarian Reform in Coconut Area Vital to the Devolpment http://www.centrosaka.org/agrarian_reform/issues_campaigns/agri_coco.html

(4)   Moog / Faylon, Integrated Forage – Livestock Systems under Coconuts in the Philippines, in: http://aciar.gov.au/system/files/node/304/pr32chapter31.pdf

(5)   Elfrank T. Kadusale, Coconut – A tree of Life, in: http://www.dipologcity.com/coconutinsert.htm

(6)   Daten in diesem Kapitel vorwiegend aus: Bureau of Agricultural Statistics Philipines, Selected Statistics on Agriculture 2010, http://countrystat.bas.gov.ph/documents/ssa_2010.pdf

(7)   Vegetable fats and oils, in: http://en.wikipedia.org/wiki/Vegetable_fats_and_oils

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